Oder wenn einem die Wohnung plötzlich sehr klein vorkommt.
Beide den ganzen Tag gemeinsam zuhause? Das kann auch nur in den ersten Monaten einer Beziehung eine romantische Vorstellung sein. Vor allem wenn noch Kinder involviert sind und man keine klare Aufgabentrennung hat da beide arbeiten müssen, kann es sehr schnell nervenaufreibend sein. Vor allem weil man in der derzeitigen Situation dann ja wirklich 24/7 zusammen in der Wohnung ist.
Dabei ist uns völlig bewusst, dass wir in einer sehr privilegierten und komfortablen Situation sind, da wir beide momentan komplett von zu Hause aus arbeiten können.
Trotzdem haben wir in der letzten Woche versucht, ein paar Regeln festzuhalten, damit wir ohne Streit und möglichst wenig negativem Spirit die kommenden Wochen gemeinsam überstehen.
Wem gehört das Arbeitszimmer / der Arbeitsplatz:
Da wir zwar beide schon immer Home Office machen konnten, aber das nie an den gleichen Tagen wahrgenommen haben, haben wir ein voll eingerichtetes Arbeitszimmer mit Screen, Tastatur etc. um einen Laptop anzuhängen. Aber halt eben nur eines.
Da es auf Dauer nicht anders geht, werden wir nun im Kinderzimmer einen zweiten Arbeitsplatz mit allem einrichten - ist dann doch super, dass die Tochter viel lieber mitten im Wohnzimmer spielt.
Wo ist bloss unsere Routine hin?
Vor dem verordneten Home Office hatten wir eine recht klare Wochenroutine. Wer wann zur Arbeit geht und wer wann unsere Tochter in die Kita bringt oder holt war sehr klar getrieben von unseren jeweiligen Arbeitsverpflichtungen, vor allem durch Meetings, Workshops, Aperos etc. Und jetzt? Jetzt sind wir dabei unseren eigenen Rhythmus zu finden. Dieser wird massgeblich vorgeschrieben durch die fixe Zeit in der wir unsere Tochter in die Kita bringen und sie wieder abholen.
Ausserdem haben wir ein gemeinsames Mittagessen eingeführt. Jeden Mittag kocht einer von uns und wir essen gemeinsam - der Vorteil? Den Rest des Arbeitstages ist jeder für sich und konzentriert sich auf seine Arbeit. Somit findet kein gegenseitiges Stören statt.
Klare Kommunikation und Absprachen sind nötig:
Wenn auf einmal beide Partner den ganzen Tag zuhause sind, braucht es eine klare Kommunikation und Absprachen der Bedürfnisse, damit trotzdem jeder seine Auszeit und seine Ruhe bekommt. Und das, obwohl man ja eigentlich keine Minute mehr alleine ist.
Wir besprechen nun beim Mittagessen, was am jeweiligen Tag noch gemacht werden muss, wie beispielsweise Einkaufen, Aufräumen etc. und nehmen uns dann gemeinsam nach der Arbeit eine begrenzte Zeit dafür. In dieser erledigen wir dann gemeinsam das, was wir als wichtig bestimmt haben. Damit danach wieder Ruhe ist und nicht einer in der Wohnung rumwirbelt und aufräumt, während sich der andere versucht zu entspannen.
Für die letzten beiden Wochen hat das ganz gut geklappt, auch wenn wir vermehrt diskutiert haben, wie wir was regeln.
Habt ihr noch Tips für mich? Wie organisiert ihr Euch, jetzt wo die Welt so viel kleiner geworden ist?